Kanzlerkandidatur und Marke – unser Kreativchef im Interview
Die ProSiebenSat.1-Gruppe hat Christoph Hildebrand, der auch Politologe ist, zum Duell um die Kanzlerkandidatur der Union befragt. In seinen Antworten machte er deutlich, dass die Union aus Markensicht einen riskanten Kurs fährt. Politmarken haben durch so einen internen Machtkampf besonders viel zu verlieren.
Markenkern der CDU sei das Regieren und Funktionieren, so unser Kreativchef. Wenn sie sich selber durch die Diskussion um die Kandidatur lähme, erscheine sie disfunktional. Diese Wahrnehmung verunsichere die Zielgruppen. Gerade die, die nicht als Stammwähler an die Werte der Union gebunden seien.
Das Bekenntnis zu den Parteien, über ihre festen Sockel an Anhängern hinaus, ist volantil. Hier sind starke Botschaften notwendig, um gerade Wechselwähler immer wieder an sich zu binden. Solche, die die Partei auch kampagnenfähig halten.
Die Union habe es versäumt, ein Narrativ zu entwickeln, in das sie den Wettbewerb der Kandidaten einbettet. Als positiven Prozess, der für das Land und die Menschen vollzogen wird. Alles wirke wenig ungeplant und nicht optimal vorbereitet. Eine starke Marke sollte das anders machen.
Im Interview betonte der Kampagnenmacher: „Egal, wie der Prozess ausgeht, ob Laschet oder Söder gewinnt. Die CDU muss dann eine Markenstory entwickeln, die die Lager und Interessengruppen miteinander versöhnt. Und gleichzeitig die externen Zielgruppen mitnimmt. Und die die CDU gerade in Zeiten der Pandemie wieder als die Funktionspartei auflädt, der die Menschen die Gestaltung der Zukunft dieses Landes zutrauen. Nur so kann sie wieder zu einer kraftvollen Politikmarke werden.
Das Interview mit unserem Politexperten und Kreativchef wurde auf allen Kanälen der ProSieben Sat1-Gruppe und der WELT ausgestrahlt.